Angeln auf Aal

Das Angeln auf Aal, den wohl sagenumworbensten Fisch unserer Gewässer, hat immer noch den selben Reiz wie vor vielen Jahren schon. Die Tatsache, das er hauptsächlich nachts beißt und häufig bei übelstem Wetter gefangen wird, gibt ihm diese ganz besondere Aura und lässt jeden Angler mit Freude dem Aalangeln hingegenfibern. Die vielseitigen Möglichkeiten auf Aal zu Angeln gibt jedem Angler die Möglichkeit auf die von ihm bevorzugte Weise zu angeln und garantiert somit den größtmöglichen Spaß für jeden einzelnen.

Des Weiteren sind es die unterschiedlichen Verhaltensweisen, die der Aal beim Biss und beim Drill liefert, die das Aalangeln so spannend und abwechslungsreich machen. So vielseitig ist kaum ein anderer Zielfisch in unseren Gewässern

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Gerätschaft zum Angeln auf Aal

Für das Angeln auf Aal benötigen wir grundsätzlich ziemlich schweres Material. Wir verwenden schwerberingten Stippruten und mittleren Grundruten. Die Angeln sollten nicht zu lang sein um beim Anhieb und Drill genügend Druck auf den Aal ausüben zu können. Jedes Hindernis wird beim Drill von unserem Zielfisch sofort als Griffpunkt genutzt, der Aal versucht sich daran festzuhalten indem er sich um alles windet, was er erreichen kann. Dies können wir nur vermeiden, wenn wir entsprechend kräftige Ruten und stärkeres Material zum Aalangeln verwenden.

Die Rollen sollten mittlere Stationärrollen sein und mit mindestens 0,28-ger monofilen oder 0,10-ger geflochtener Schnur bespult sein. Bleie für die Grundmontagen und die Posen fürs Knicklichtangeln hingegen müssen keine hohe Tragkraft aufweisen, sondern sollten so gewählt werden, das sie mit den genutzten Equipment ausgeworfen werden können.

Die Haken für das Aalangeln richten sich nach dem gewünschten Köder. Beim Angeln mit kleinen Köderfischen haben sich Zwillingshaken durchgesetzt. Sie haken den Aal sicher, auch wenn der Aal etwas kleiner ist als der Köder erwarten ließ. Zum Angeln mit Wurm gibt es Wurmhaken mit langem Schaft, um den Wurm etwas gestreckt anzubieten. Des Weitern haben diese Haken ein bis zwei weitere Wiederhaken um ein Herunterrutschen des Wurms zu vermeiden.

Beim Angeln auf Aal ist es von Vorteil einen sehr engmaschigen und flachen Kescher zu benutzen. Der Aal versucht sich durch größere Maschen hindurchzuzwängen und verursacht dadurch einen großen Knoten im Kescher. Auch ein Handtuch ist ein nützliches Hilfsmittel beim Angeln auf Aal, da der sehr schleimige Fisch kaum mit bloßen Händen zu halten ist.

Standortwahl beim Angeln auf Aal

Die Standortwahl beim Angeln auf Aal ist abhängig von Jahreszeit und Wassertemperatur. In den warmen Monaten des Angeljahres ist es möglich den Aal in Gewässertiefen von 10cm zu fangen. Prinzipiell ist der Aal das ganze Jahr über zu fangen, wobei er im Winter sehr wenig Nahrung zu sich nimmt. Diese sucht der schlangenähnliche Fisch in unmittelbarer Nähe seiner Behausung. Es wäre also reine Glücksache einem Aal den Köder direkt vor die Nase zu werfen.

Wenn die ersten warmen Wochen des Jahres das Wasser unserer Gewässer erwärmen, wird die Möglichkeit einen Aal an die Angel zu bekommen schon wesentlich besser. Es sind zwar noch keine heißen Aalnächte zu erwarten, aber wer in tieferen Gewässerabschnitten sein Glück versucht, kann hier und da schonmal einen Aal an den Haken bekommen.

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Zu der Zeit, wenn die Gewässer soweit erwärmt sind das Brassen, Rotaugen und Co. zu laichen beginnen, ist das Angeln auf Aal meist sehr erfolgreich und man kann mit mehreren Aalen pro Ansitz rechnen. Die Laichgebiete wie die Flachwasserzonen und seichten Uferbereiche sind nun die zu bevorzugenden Angelstandorte, die man für eine Aalnacht wählen sollte. Neben dem Barsch ist der Aal der größte Laichräuber in unseren Gewässern und somit genau an solchen Stellen anzutreffen. Wenn der Aal nun an diesem reichlich gedeckten Tisch noch Tauwürmer oder kleine Köderfische angeboten bekommt ist eine gute Nacht fast sicher.

In den Hochsommermonaten ist der Aal die ganze Nacht auf Futtersuche und durchforstet, von seiner feinen Nase geführt, das ganze Gewässer. Flachwasserzonen und Krautbänken sind zu dieser Jahreszeit die erfolgversprechendsten Angelstellen.

Mit kühleren Temperaturen sind die Aale im Herbst in etwas tiefer gelegenen Gumpen oder an Kanten zu beangeln, weil es hier noch relativ warm ist und sich hierdurch die meisten Nährtierchen an diesen Stellen aufhalten. Auch direkt in den langsam absinkenden Krautbänken kann noch der ein oder andere Aal an den Haken gebracht werden. Allerdings wird mit jeder kalten Nacht der Aktionsradius der Aale kleiner und die Fangchancen entsprechend geringer.

Schwimmermethode beim Angeln auf Aal

Auch beim Angeln auf Aal gibt es verschiedene Montagen, mit denen man den Aalen nachstellen kann.

Beim Aalangeln in Ufernähe ist es immer ein tolles Erlebnis, mit Knicklicht bestückten Posen, den schlangenförmigen Fischen nachzustellen. Hier haben sich Schwimmer von 2 bis 4 Gramm bewährt. Sie sollten gut ausgebleit oder besser noch überbleit als Laufschwimmermontage aufgebaut werden, da auch beim Aalangeln mit Schwimmer auf Grund gefischt wird. Durch das Überbleien zeigt der, genau auf die Wassertiefe eingestellte Schwimmer, die feinsten Bisse sofort an und es kann von Seiten des Angler mit dem Anschlag reagiert werden.

Viele Aalangler ziehen auch auf die Grundmontage einen Schwimmer oder Waggler ohne Schnurstopper auf, um genau zu sehen in welche Richtung der Aal nach dem Biss zieht.

Grundmontage beim Angeln auf Aal

Die wahrscheinlich am weitesten verbreiteste Methode auf Aal zu angeln ist die Grundmontage. Hierbei gibt es mehrere Varianten auf unseren Zielfisch zu angeln. Die einfachste Möglichkeit bleibt die jedem bekannte Laufbleimethode. Mit dieser kann in weiter Entfernung bis zu wenigen Metern vom Ufer entfernt geangelt werden. Als Bissanzeiger werden bei der Grundmethode häufig Aalglöckchen, welche an der Rutenspitze montiert werden, oder elektronische Bissanzeiger verwendet.

Sehr interessant ist das Angeln auf Aal mit der Grundmontage im direkten Uferbereich. Hierfür wird der Haken an die Hauptschnur gebunden. Wenn der Haken mit einem Tauwurmstück oder Tebolarven bestückt ist, kann man gute 3-5 Meter damit auswerfen. Nach dem Ablegen der Rute wird der Schnurfangbügel geschlossen und ein mit einem Knicklicht gefülltes Ü-Ei mit Hilfe eines Drahtes an die Schnur zwischen Rolle und erstem Rutenring gehangen. Wird der Bissanzeiger bei einem Aalbiss hochgezogen, kann durch den kleinen Köder sofort angeschlagen werden.

Es ist allerdings egal mit welcher Methode auf Aal geangelt wird, Spaß und Spannung sind fast immer garantiert.

Köder zum angeln auf Aal

Aufgrund der Tatsache das Aale Raubfische sind, wird die Palette der Köder zum Angeln auf Aal schon um einiges kleiner. Der schlangenförmige Körper des Aals besitzt einen relativ kleinen Kopf und ein kleines Maul. Hierdurch lassen sich keine großen Köder wie größere Fische oder große Krebse bewältigen. Der Aal konzentriert sich bei der Nahrungssuche auf Jungfische, Insekten und andere kleinere Happen.

Tauwürmer, div. Larven, Rotwurm oder Madenbündel sind neben 8-10cm langen und schlanken Köderfischen die Topköder beim Angeln auf Aal. Wer keine Köderfische in dieser Größe zur Verfügung hat, kann auch Fischfetzen aus größeren Fischen nutzen. Dabei ist darauf zu achten das die Stücke nicht hoch sondern länglich sind.

Häufig wird auch von Fängen auf Blutwurst oder Rinderherz berichtet. Jedoch sind dies aber meist keine Dauerbrenner und sind von Gewässer zu Gewässer unterschiedlich. Jedoch sollte man auch mal außergewöhnliche Köder ausprobieren und seine eigenen Erfahrungen sammeln.