Schleieangeln

Angeln auf Schleie

Das Angeln auf Schleien ist und bleibt eine Herausforderung für jeden Angler und ist weitaus tiefgründiger als von vielen Petrijüngern vermutet wird. Die grünen Schönheiten sind es allerdings geschmacklich, ihres Aussehens halber und ihrer Kampfeskraft wegen Wert, gezielt beangelt und gefangen zu werden. Da die Schleie ein sehr vorsichtiger Fisch ist sollte die Ausrüstung entsprechend fein gewählt werden, muss aber auch der Power einer großen Schleie Wiederstand leisten können.

Schleien sind auch selten in sämtlichen Gewässerbereichen anzutreffen, sondern bevorzugen meist nur einige besondere Bereiche des Angelsees und sind somit auch dort zu beangeln. Schleien sind neben ihrer angeborenen Vorsicht auch mehr als wählerisch, was das Futter angeht.

Es ist in den meisten Fällen eben nicht ganz einfach auf Schleie zu Angeln, aber trotzdem lassen sich mit einigen Tricks und Ideen immer wieder schöne Schleien haken.

Gerätschaft zum Angeln auf Schleie

Matchruten, Federruten und leichtberingte Stippruten mit mittlerer Stationärrolle und geflochtener 0,06mm bis 0,08mm Schnur sind erfolgversprechende Angelmaterialien zum Angeln auf Schleien. 0,18mm bis 0,20mm monofile Schnur gehen natürlich auch, sind allerdings durch ihre Dehnung ein Risikofaktor bei der ersten Flucht einer gehakten Schleie, da häufig in unmittelbarer Nähe zu Hindernissen geangelt wird.

Wer mit einer Schwimmermontage auf Schleie angeln möchte, ist im Nahbereich mit sehr leichten Posen (0,5g bis 1,5g ) oder bei weiter entfernten Angelstellen mit vorgebleiten schlanken Wagglern gut beraten. Grundmontagen zum Schleienangeln sollten möglichst mit kleinen Laufbleien oder mit Standbleien wie beispielsweise das Tiroler Hölzel bestückt werden. Um Köder so unauffällig wie möglich der wählerischen Schleie beim angeln anzubieten, sind dünndrahtige und kurzschenkelige Haken notwendig.

Neben dem üblichen Zubehör wie z.B. Kescher, Maßband usw. ist beim Schleie Angeln eine Lösezange von Vorteil, da es durch das Spielen mit dem Köder oft passiert, dass man den richtigen Zeitpunkt für den Anhieb verpasst und die Schleie den Köder samt Haken schluckt.

Angeln auf Schleie am richtigen Standort

Da bei Schleien die Vorsicht gegenüber allem sehr ausgeprägt ist, ist nicht lange zu raten wo sich die grünglänzenden Fische aufhalten. Am liebsten schwimmen die Schleien in kleinen Schulen durch dichte Kraut oder Seerosenfelder. Auch in Schilfgürtel oder unter überhängender und ins Wasser hängender Uferbepflanzung sind Schleien anzutreffen. Nur in diesen sicheren Umgebungen ist die Schleie gewillt auf Futtersuche zu gehen und die angeborene Scheu für einige Momente abzulegen.

seerosen

Die erwähnten Bereiche sind meist allesamt auf schlammigem Boden angesiedelt, da absterbende Pflanzenteile zu Boden sinken und so mit der Zeit einen morastigen und tiefen Boden gebildet haben. Die Schleie durchwühlt den Schlammboden auf ihrer Futtersuche nach Würmern, Schnecken und sonstigen Fischnährtierchen. Es zeigt sich an einem See also schnell wo und wie auf unseren Zielfisch, die Schleie , geangelt wird.

Wer ein Boot zur Verfügung hat, kann den See im Uferbereich auch nach Krautfeldern absuchen, da diese häufig nicht vom Ufer aus zu erkennen sind. Besondere Hotspots für das Angeln auf Schleie sind Einbuchtungen, Wege oder kleine Lichtungen in den erwähnten Pflanzenfeldern, das diese oft durch das Gründeln von Schleien oder Karpfen entstanden sind.

Wichtig zu der Standortwahl wäre noch zu erwähnen , das aufgrund der oft geringen Nähe zum Ufer möglichst wenig Krach gemacht werden sollte. Die Schleien lassen sich durch Lärm sehr schnell verscheuchen und meiden, wenn man Pech hat, die Angelstelle für einige Stunden bis zu mehreren Tagen.

Köder für die Schleie

Topköder für das Angeln auf Schleie sind Köder, welche die Schleie kennt. Neue Köder oder Futtersorten werden häufig gemieden oder rufen im schlimmsten Fall sogar eine Fluchtreaktion hervor.

Schnecken, Mückenlarven oder Würmer (diese fallen bei Regen oft von Uferböschungen ins Wasser) werden von Schleien gerne und ohne Angst als Köder angenommen. In Gewässern, wo auch auf Karpfen oder Schwarmfische wie Brassen oder Rotaugen gefischt wird, sind die Schleien auch an Mais gewöhnt und können mit den kleinen Getreidekörnern beangelt werden. Allerdings ist hier auf Futterteppiche aus Mais zu verzichten, da durch die helle Farbe des Futters die Stelle häufig von den Schleien gemieden wird. Weniger ist hier mehr.

Beim Ansitz auf Schleien sollte ein möglichst dunkles Paniermehl gewählt werden und dieses mit einigen Wurmstücken und wenigen Mais oder Hanfkörnern anreichern. Helles Paniermehl lässt sich recht einfach mit Wurmerde abdunkeln und erhält durch die Wurmrückstände noch einen hervorragenden Lockstoff. Auch hier gilt allerdings, das sehr sparsam mit dem Vorfutter umgegangen werden sollte, da sonst recht schnell Rotaugen und ähnliche Fische über den gedeckten Tisch herfallen.

Am Erfolgversprechendsten sind kleine unauffällige Köder. Wichtig ist auch, das die Hakengröße auf den gewählten Köder abgestimmt wird um der Schleie keinerlei Grund geben, den Köder liegen zu lassen.

Köderbeispiele:
Würmer, Maden, Mehlwürmer, Mais, Weizen, Hanf, Schnecken oder Muschelfleisch, Leber